Programm
Johann Sebastian Bach
Klavierkonzert Nr. 1 in d-Moll
Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 14 in Es-Dur
Dmitri Schostakowitsch
Kammersinfonie, arrangiert und orchestriert von Rudolf Barshai aus dem Streichquartett Nr. 8 in c-Moll
Ralph Vaughan Williams
Fantasia on a Theme by Thomas Tallis
Konzertdetails
Gestrichen und gehämmert: Klangpracht mal anders, denn Bläser:innen haben diesmal Pause. Wie vielfältig das dennoch sein kann!
Mit Anfang 50 macht sich Johann Sebastian Bach an eine schon lange geplante Arbeit und schreibt in einer einzigen Partitur den Zyklus seiner Cembalokonzerte nieder. Dass er dabei aufsehenerregende «clavieristische» Effekte einbaut noch einmal beherzt eingreift, korrigiert, hinzufügt und ändert, was ihm am Cembalopart noch zu wenig glänzend erscheint, hat einen einfachen Grund: Keines der Konzerte ist ein Originalwerk für Cembalo, alle sind sie Recyclingprodukte früherer Violin- oder Oboenkonzerte.
Ohne Bläser kommt auch Mozarts Klavierkonzert daher. Er komponiert es für eine Schülerin und trägt es als Nummer 1 in sein «Verzeichnüss aller meiner Werke» ein. Zum ersten Mal verfolgt er hier ein neues Konzept: Das Klavier, aber auch die einzelnen Instrumente des Orchesters sind Individuen, die wie Schauspieler ein Theaterstück zum Besten geben. Ständig gibt es Überraschungen und es platzt auch mal ein Seitenthema wie ein ungebetener Gast herein.
Düsternis und Bitterkeit in der Orchesterfassung des berührenden 8. Streichquartetts von Schostakowitsch, allen Kriegsopfern gewidmet. Und eine weitere Facette von Bläserlosigkeit findet man im ersten grossen Erfolg von Vaughan Williams, einer kraftvollen Aktualisierung sehr alter englischen Musik aus dem 16. Jahrhundert.
Leitung
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Daniel Bard, Violine und Leitung
Über Daniel
Solistin
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Angela Hewitt, Klavier
Eindrücke
Abendprogramm
Hör-Impuls
Wie in der barocken Musikpraxis üblich, verwendete Johann Sebastian Bach das mitreissende Finale seines Klavierkonzerts in d-Moll, BWV 1052 zweifach. Seine Kantate Nr. 188 «Ich habe meine Zuversicht» zum 21. Sonntag nach Trinitatis eröffnet mit einer «Sinfonia», die auf der Musik des Klavierkonzerts basiert. Da Bach in der Kantate das Cembalo durch die Orgel ersetzt, wird die Verlagerung der weltlichen Musik in die sakrale Sphäre unmittelbar fassbar.