Programm
Hingehört um 19.00 Uhr
Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)
Romanze für Violine und Orchester Nr. 1 G-Dur op. 40
Romanze für Violine und Orchester Nr. 2 F-Dur op. 50
Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 «Pastorale»
Georg Friedrich Haas (*1953)
«Was mir Beethoven erzählt», Konzertante symphonische Dichtung für Violine, Kontraforte und Orchester (Auftragskomposition)
Konzertdetails
Taub, abgeschnitten von der Welt, allein. Und doch hat er eine ungeheuer kraftvolle, sogar heitere Musik geschrieben: Beethoven. Inspirationsquelle!
Georg Friedrich Haas, Meister der mikrotonalen Musik und Beethovenfan, macht sich Gedanken darüber, was in Beethovens Kopf vorgegangen sein könnte: der Tinnitus, das Rauschen des Blutes, die fratzenhaften Zerrbilder von Melodien, dem Gehirn vorgegaukelt von einem abgestorbenen Gehör, das Pochen, Klopfen und Dröhnen. Doch tief im Inneren eines unbeugsamen Geistes entsteht eines der erstaunlichsten OEuvres der Musikgeschichte. An diesen beiden Polen entzündet sich Haas' Fantasie: da ist die Fragilität der Kunst und da ist die Bedrohung von aussen.
Und das meint Haas durchaus auch konkret: «Ich verstehe diesen Tinnitus als Symbol für das, was gerade in der Welt geschieht:
die wachsende Unmenschlichkeit, die Hilflosigkeit angesichts der Veränderungen, die Verhöhnung der Vernunft, das Abtöten von Solidarität…». Aber letztlich ist das nur die eine Seite. Auf der anderen stehen eine der heitersten Kompositionen Beethovens, die Pastorale, und die beiden reizenden Violinromanzen – Zeugnisse der ungeheuren Kraft der Musik.
Infos zu den aktuellen Sicherheitsvorkehrungen sowie dem jeweils gültigen Schutzkonzept finden Sie auf unserer Schutzkonzept-Seite.
Leitung
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Sylvain Cambreling
Solistinnen
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Carolin Widmann, Violine
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Lorelei Dowling, Kontraforte
Partner
Die Auftragskomposition wurde in Kooperation mit dem Beethovenfest Bonn, dem Menuhin Festival Gstaad und dem Konzerthaus Berlin vergeben.
Mit freundlicher Unterstützung von
Eindrücke
Hör-Impuls
Der 4. Satz der Pastorale: Gewitter. Wolkenfetzen ziehen unheilvoll vorbei, Wind kommt auf, und auf einmal bricht das Unwetter los, aber so richtig, mit Hagel, Blitz und Donner. Doch Beethoven wäre nicht Beethoven, wenn er selbst das übelste Wetter nicht in vollendeter musikalischer Gestaltung präsentieren würde. Nach drei Minuten ist der Spuk vorbei, das Grollen verzieht sich in der Ferne...