
Programm
19.00 Uhr: Konzerteinführung mit Musikwissenschaftler Sigfried Schibli
Carlo Francesco Pollarolo (1653–1723)
Sinfonia zur Oper Ariodante (Venedig 1716)
Nicola Antonio Porpora (1686–1768)
Vanne si, che allor quest´alma Duett aus der Oper Meride e Selinunte (Venedig 1726)
La gioia ch´io sento Duett aus der Oper Mitridate (Neapel 1736)
Johann Adolph Hasse (1699–1783)
Amo, bramo, e non dispero Arie aus der Oper Euristeo (Venedig 1732)
Se mai più sarò geloso Duett aus der Oper Cleofide (Dresden 1731)
Tomaso Albinoni (1671–1751)
Konzert für 2 Oboen in d-moll op.9 Nr. 2
Vado a pugnar o bella Duett aus der Oper Ereclea (Genua 1705)
Leonardo Leo (1694–1744)
Rendi la cara sposa Duett aus der Oper Rinaldo (Neapel 1718)
Georg Friedrich Händel (1685–1759)
Ch´io parta Arie des Arsace aus der Oper Partenope HWV 27 (London 1730)
Venti, turbini, prestate aus der Oper Rinaldo HWV 7a (London 1711)
Ouvertüre zur Oper Tamerlano HWV 18 (London 1724)
Io t´abbraccio Duett aus der Oper Rodelinda HWV 19 (London 1724)
Geminiani Giacomelli (1692–1740)
Placide a miglior vita Duett aus der Oper Gianguir (Venedig 1729)
Giovanni Porta (1677–1755)
Affanni del pensier aus der Oper Farnace (Bologna 1731)
Giovanni Bononcini (1670-1747)
Mai non potrei goder Duett aus der Oper Astarto (London 1720)
Konzertdetails
Ein kenntnisreicher Opernfreund hat einmal nachgezählt, wie oft in den Opern von Giuseppe Verdi «Addio» gesungen wird. Erstaunlich häufig! Doch das Abschiednehmen war schon lange vor Verdi ein beliebtes Opernmotiv. In fast jeder Barockoper gibt es mindestens eine Abschiedsszene.
Manchmal geht es ums Sterben, häufiger steht die Trennung miteinander verbundener Menschen im Zentrum. Bald sind es Freunde, die sich «Farewell» sagen, bald Feinde. Häufig sind das Duette mit Sopran und Altstimme. So schrieben die deutschen Komponisten Johann Adolph Hasse und Georg Friedrich Händel Abschiedsduette, ebenso wie die Italiener Nicola Antonio Porpora und Leonardo Leo.
Der Trennungsschmerz und die Ungewissheit, ob man sich jemals wiedersieht, sind so starke Affekte, dass sie der auf starken Affekten aufgebauten Barockoper ideal entsprechen.
An die Stelle der im 18. Jahrhundert beliebten Kastratensänger sind heute Countertenöre und Altussänger getreten, deren Stimmen allein durch gezielte Schulung und ohne operative Eingriffe wie Frauenstimmen klingen. Faszinierende Wirkung ist ihnen gewiss.
Leitung
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Julia Schröder, Violine und Leitung
Über Julia
Solistinnen und Solisten
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Olena Tokar, Sopran
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Terry Wey, Countertenor
Partner
Konzept, Musikwissenschaftliche Betreuung und Edition: Giovanni Andrea Sechi